Meine Themen

Beteiligung.

Für echte Chancen. Von Anfang an.

Ebenso wie Erwachsene haben Kinder und Jugendliche das Recht, über ihre Zukunft mitzuentscheiden. Sie sind die Expertinnen und Experten in eigener Sache und für ihre Lebenswelt. Trotzdem werden sie viel zu oft bei politischen Entscheidungen, die sie betreffen, nicht einbezogen. Gerade in den letzten zwei Jahren ist durch die Corona-Pandemie mehr als deutlich geworden, dass vor allem über, aber nicht mit Kindern und Jugendlichen entschieden wird. 

Mein erklärtes Ziel ist eine stärkere, ernstgemeinte und qualitätsvolle Beteiligung aller Bürger:innen und damit auch junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen kommunal sowie auf Landesebene: Kinder mit an die Macht!

Kinder- und Jugendbeteiligung muss passend, attraktiv und den Interessen junger Menschen entsprechend gestaltet sein. Durch kommunale Jugendparlamente und Stadt- bzw. Kreisjugendringe gelingt dies in vielen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen immer mehr. Kinder und Jugendliche können an Entscheidungen mitwirken, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, ihre eigenen Anliegen und Ideen einbringen und so aktiv zur Gestaltung einer kinder-, jugend- und familienfreundlichen Umgebung beitragen.

Kinder und Jugendliche wollen und sollen sich einmischen und mitbestimmen – deshalb setze ich mich dafür ein, dass ihre Partizipationsmöglichkeiten flächendeckend und nachhaltig verankert und zu einem wirkungsvollen Bestandteil der politischen Entscheidungsprozesse in Nordrhein-Westfalen werden.

Beteiligungsmöglichkeiten und Informationen zu politischen Strukturen, Aufgabenbereichen und damit verbundener Gestaltungsmöglichkeiten müssen allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sein. Deshalb ist es mir wichtig, die kommunalen Jugendparlamente sowie Jugendringe besonders zu stärken und bedarfsgerechte Strukturen zu schaffen, die der Ausgrenzung einzelner Kinder und Jugendlicher aktiv entgegenwirken und die Teilhabe aller ermöglichen.

Mein Ziel ist neben der Stärkung der Beteiligungsrechte auf kommunaler Ebene ebenso die Förderung auf Landesebene in Form des Jugendchecks für Gesetzesvorhaben, ein regelmäßiges Jugend-Monitoring und – ganz besonders – die Absenkung des Wahlalters auf mindestens 16 Jahre. 

2.:

Kinderschutz und Kinderrechte.

Für echte Chancen. Von Anfang an.

Kinderschutz und Kinderrechte sind untrennbar miteinander verbunden und nicht isoliert voneinander zu betrachten. Die Anerkennung und Stärkung von Kinderrechten sind die Basis dafür, dass Kinderschutz wirksam und nachhaltig gelingen kann. Mein Ziel ist es, den Schutz von Kindern und Jugendlichen deutlich und kontinuierlich zu verbessern. 

Das Wohl von Kindern ist durch die Folgen der Corona-Pandemie gefährdeter denn je. Bei 32.758 Kindern in NRW hat sich 2020 der Verdacht auf Kindeswohlgefährdung bestätigt bzw. wurde ein Hilfebedarf festgestellt. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher.

Gesellschaftliche Schutzräume wie z.B. Schulen, Kitas, Jugendzentren oder Vereine bieten wichtige Kontrollmechanismen und sind häufig die Orte, aus denen ein Großteil aller Meldungen bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung kommen. Diese wichtigen Begegnungsräume sind während der Pandemie zeitweise geschlossen oder können ihre Angebote nur eingeschränkt aufrechterhalten. Damit fehlen Kindern und Jugendlichen in Not sicher erreichbare Beratungs- und Hilfsangebote.

Gleichzeitig erschüttert das Ausmaß der bekannt gewordenen Fälle von (sexualisierter) Gewalt an Kindern wie etwa in Bergisch Gladbach, Lügde oder Münster und zeigt in seiner Dramatik besonders, wie wichtig die Stärkung von Hilfeprozessen ist.

Kinderschutz kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Ich setze mich für gute, nachhaltige Präventionsmaßnahmen und eine schnelle und planvolle Intervention im Verdachtsfall ein. Dies sind wesentliche Grundpfeiler im Kinderschutz und müssen folglich auch verantwortlicher Bestandteil aller Handlungsfelder sein, die für das Wohl von Kindern und Jugendlichen Sorge tragen. Dazu zählen neben den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wie Kitas, Jugendzentren oder Jugendwohnheimen ebenso Schulen, der Offene Ganztag, das Gesundheitswesen oder Polizei und Justiz. Durch verbindliche Schutzkonzepte möchte ich bewirken, dass wir neben dem Ausbau präventiver Maßnahmen und niedrigschwellig gestalteter Hilfestrukturen mehr Handlungs- und Verfahrenssicherheit im Kinderschutz schaffen. 

Als Voraussetzung für ein sicheres Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen ist mein Ziel ein qualitativ hochwertiger und umfassender Kinderschutz, bei dem landesweit fachliche Standards gewährleistet werden und die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur:innen sichergestellt ist.

3.:

Inklusion.

Für echte Chancen. Von Anfang an.

Inklusion ist ein Menschenrecht, verankert in der UN-Behindertenrechtskonvention und unverhandelbar. Das Recht auf Teilhabe in allen Bereichen des Lebens gilt für alle Menschen, unabhängig von besonderen Bedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Herausforderungen. Damit Inklusion gelingen kann, muss sie als gesamtgesellschaftliches Ziel und gemeinsame Aufgabe verstanden werden – dafür trete ich an. Neben den notwendigen Rahmenbedingungen und veränderten Strukturen gehört dazu auch eine veränderte Haltung und Einstellung. Die Frage ist nicht, ob Inklusion gelingen kann, sondern wie sie erfolgreich verwirklicht wird und wie wir politisch und gesellschaftlich dazu beitragen können. 

Ein inklusives Bildungssystem ist die Voraussetzung für die Entwicklung zu einer inklusiven Gesellschaft. Deshalb setze ich mich für ernstgemeinte inklusive Bildung und dem damit verbundenen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle ein.

Damit das gemeinsame Lernen an den Schulen und Ausbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen gelingen kann, müssen wir die passenden Rahmenbedingungen schaffen:

durch ausreichend Zeit- und Personalressourcen, die Möglichkeit multi-professionelle Teams einzusetzen und bedarfsgerechte Ausstattungen und Lernmaterialien. 

Es bedarf grundlegender Veränderungen und Weiterentwicklungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, damit Inklusion erfahrbare Realität wird. Inklusive Bildungsangebote und Arbeitsbedingungen, Spiel- und Sportmöglichkeiten und Kulturangebote sind dafür die Voraussetzung. Deshalb möchte ich, dass wir das zivilgesellschaftliche Engagement von Bürger:innen, Vereinen, Verbänden in diesem Bereich besonders fördern und unterstützen.

Mein Ziel ist, dass wir in Nordrhein-Westfalen für die gesellschaftliche und politische Teilhabe aller zusammen Lösungen entwickeln und unsere Vielfalt als große gemeinsame Chance begreifen. 

4.:

Frühkindliche Bildung.

Für echte Chancen. Von Anfang an.

Chancengleichheit erreichen wir nur durch gute Bildung von Anfang an. Die Voraussetzung dafür ist in dem Recht von Kindern auf Bildung in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. Bildung beginnt nicht erst mit dem Besuch einer Schule, sondern bereits in der frühen Kindheit. Die Bildungserfahrungen, die Kinder in den ersten sechs Lebensjahren machen, prägen wesentlich ihre Entwicklung und sind damit die Grundlage für ein Aufwachsen mit gleichen Chancen – unabhängig von z.B. Einkommen, Wohnort oder Bildungsniveau ihrer Familie. Außerfamiliäre Institutionen wie Kindertagesstätten oder Kindertagespflege nehmen dabei eine zentrale Rolle ein und haben neben der Betreuung und Erziehung einen klaren Bildungsauftrag für gelingende Lernprozesse in der frühen Kindheit. Diesen hohen Anspruch an Qualität in der frühkindlichen Bildung gilt es zu unterstützen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein gutes Lern-, Erfahrungs- und Spielumfeld für Kinder darstellen.

Ich setze mich dafür ein, dass der Zugang zu Bildungsangeboten so niedrigschwellig wie möglich gestaltet ist, um allen Kindern die Chance auf gute Bildung von Anfang an zu ermöglichen Mein Ziel ist, dass wir jedem Kind in Nordrhein-Westfalen ein gutes und einfach zugängliches Bildungsangebot in einer Kindertagesstätte oder der Kindertagespflege machen und dass die Beiträge dafür gerecht, mit hohen Beitragsfreiheitsgrenzen und landesweit einheitlich gestaltet sind.

Der enorme Ausbau der Betreuungsplätze der letzten Jahre hat dazu geführt, dass über viele Jahre vor allem quantitative Aspekte und nicht die Qualitätsentwicklung in Kita und Kindertagespflege im Fokus standen. Ich will erreichen, dass sich die frühkindliche Betreuung, Erziehung und Bildung wieder mehr an den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder ausrichten und sie mit ihren Rechten, Interessen und Möglichkeiten in den Mittelpunkt stellen kann. Dafür braucht es die passenden Rahmenbedingungen wie z.B. eine deutliche Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in den Einrichtungen, die Förderung multiprofessioneller Teams und mehr Zeit für die Pädagogischen Fachkräften für Fort- und Weiterbildungen oder die Inanspruchnahme von Beratungsangeboten. 

Eine der größten Herausforderungen ist der Fachkräftemangel im Bereich der frühkindlichen Bildung. Dem können wir nur durch bessere Arbeitsbedingungen entgegenwirken, die eine Tätigkeit in diesem Arbeitsfeld attraktiver machen. Deshalb setze ich mich für eine Aufwertung des Berufsbildes, auch finanziell und inklusive der Vergütung der Ausbildung bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr ein, für die Unterstützung von Quereinsteiger:innen und die Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung sowie die Stärkung der praxisintegrierten Ausbildung (PiA).

Ungleiches muss ungleich behandelt werden – deshalb ist es mir wichtig, dass wir Einrichtungen in sozioökonomisch benachteiligten Lebensumfeldern durch eine bedarfsgerechte Ausstattung und personelle Aufstockung besonders stärken (Förderung plusKITAs).